Der PDK wurde gestern entfernt und mein Schmerzempfinden hat sich nicht geändert. Im Ruhezustand gibt es zwei Schmerzzustände. In dem einen bin ich komplett schmerzfrei. In dem anderen gibt es im Bustkorb ein Druckgefühl, das beim tiefen Einatmen zunimmt. Bei Bewegungen sieht es noch etwas anders aus. Instinktiv sind die meisten Bewegungen vorsichtiger und verlangsamt, um keinen Schmerzreiz auszulösen. Dazu kommt es nämlich doch ab und zu mal. Und außerdem schmerzt inzwischen auch Husten und Niesen, was beim Saugdrainageziehen überhaupt nicht der Fall war.
Allerdings ist mein Hauptproblem nicht der OP-Schmerz, sondern migräneartige Kopfschmerzen seit Tagen in Folge ab mittags bis in den frühen abend. Diese einseitigen, seit heute auch pulsierenden Kopfschmerzen sind mit erhöhter Reizempfindlichkeit verbunden (Geräusche, Licht). Ich will nichts hören, nichts sehen. Bei Kraftanstrengungen verstärkt sich der Schmerz. Ich liege dann mit einem Eisbeutel auf der Stirn, Earplugs in den Ohren im abgedunkelten Zimmer und hoffe, dass die Phase endlich mal wieder vorbei geht.
In dem Zustand ist nicht nur nicht an Atemübungen zu denken, sondern schon einfaches spazieren gehen, geht nicht. Aktuell habe ich hoffentlich meine heutige "Migräneattacke" überstanden. Außer weiter im Blog zu schreiben, konnte ich auch ein wenig googlen. Meine Vermutung: es liegt am Oxycodon-HCL (Oxycodonhydrochlorid). Ich werde das nochmal mit den Ärzten besprechen.
Eine weitere Spekulation: vielleicht ist der Koffein-Entzug Schuld an den Kopfschmerzen. Zuhause habe ich pro Tag ca. 5 Tassen Kaffee und viel Tee getrunken. Da beides im Krankenhaus deutlich "anders" schmeckt, habe ich hier beides bisher nicht getrunken. Das hole ich jetzt massiv nach.
Außerdem wurde heute der Ultraschall nachgeholt, der für gestern vorgesehen war: auf beiden Seiten hat sich etwas Flüssigkeit gesammelt, 180 ml und 250 ml. Kein Grund zur Punktion, aber natürlich beobachtungswürdig.
Dann habe ich mir noch im Stationsbad über der Badewanne alleine die Haare gewaschen. War bequemer als ich es mir in der Dusche vorgestellt hätte. Komplett duschen will ich noch nicht, weil ich denke, dass es für die Wundheilung der Nähte besser ist. Jedenfalls will ich es mal so probieren. Beim Entfernen eines Leberflecks meinte die Hautärztin damals, man soll bis zum Verheilen kein Wasser ranlassen. Als ich zur Kontrolle bei ihr erschien, sah sie gleich, dass Wasser dran war und meinte, die besten "Narben" gibt es, wenn wirklich kein Wasser an die Wunde kommt. Andere meinen zwar, man kann die Wunde nach dem Duschen wieder desinfizieren, aber ich probiere mit Teil-Duschen zu verhindern, dass Wasser an die Wunden kommt.
Und es wurde auch wieder Blut abgenommen. Unter anderem auch, um die Entzündungsparameter zu bestimmen und in deren Abhängigkeit, die Antibiose-Fusionen umzustellen. Nachmittags hatte ich schonmal vorsichtig eine Schwester angefragt, ob der Arzt sich die Ergebnisse auch noch heute anschauen wird. Leider war die Schwester nicht sehr engagiert. Vielleicht zu recht. Ist ja schliesslich auch nicht ihre Aufgabe, den Arzt an seine Aufgaben zu erinnern. Die Abendschwester hat mich dann sogar von sich aus bei der Tablettenausgabe auf den niedrigen Laborwert von heute für die Entzündungsparameter angesprochen und gemeint, dass sie zusehen wird, dass der Arzt noch sein OK gibt, dass die Infusionen entfallen. Ich hoffe, das klappt noch. Mir würde allerdings auch jedes Verständnis fehlen, wenn es nicht klappt.
Übersicht der Einträge zu meiner Trichterbrust-OP
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