Sonntag, 16. Januar 2011

Atemübungen und Atemtraining nach meiner Trichterbrust-OP

In manchen Erfahrungsberichten über eine Trichterbrust-OP wird berichtet, dass die Atmung bzw. das "Luft bekommen" nach der OP viel besser funktioniert. Subjektiv habe ich bis jetzt leider keine Verbesserung gespürt, wobei es bei mir ja auch vor der OP eigentlich schon ganz gut war.

Respiflo 5000
Objektiv ist es aber sogar zunächst erstmal schlechter geworden, jedenfalls wenn ich die Messergebnisse mit dem Atemtrainer Respiflo 5000 von vor und nach der OP vergleiche:

Vor der OP konnte ich maximal 5.000 ml und normal 3.500 ml einatmen. Bei "normaler" Einatmung muss der "Schwimmer" auf der linken Seite zwischen den beiden Markierungen sein und man atmet so viel wie möglich ein. Bei "maximal" atmet man nicht nur so viel, sondern auch so schnell/kraftvoll wie möglich ein.

Am Abend nach der OP konnte ich maximal 3.000 ml und normal 2.000 ml einatmen. Ein paar Tage später waren es dann maximal 3.500 ml und normal 2.500 ml. Allerdings meist jeweils nur bei einer von mehreren Messungen. Manchmal war der Wert der ersten Messung am höchsten und die nachfolgenden dann geringer. Und mal war es genau andersrum. Nach dem ersten Fortschritts-Schub um ca. 500 ml bei beiden Werten hat sich dann erstmal wochenlang überhaupt nichts mehr verbessert.

Ypsi
Und ehrlich gesagt, habe ich mit den drei Atemtrainern auch viel weniger geübt als es vorgesehen ist. In der Zeit im Krankenhaus habe ich noch am ehesten mit dem Ypsi geübt. Das langsame Ein- und Ausatmen hat schon fast einen meditativen Charakter und ist sehr entspannend. Das Üben mit dem Respiflo FS war mir dagegen eher schon zu anstrengend. Und dass der Respiflo 5000 nicht nur zum Messen, sondern auch zum Trainieren ist, haben ich und mein Zimmernachbar wohl irgendwie nicht mitbekommen. Das habe ich erst später erfahren.

Respiflo FS
Meine mangelnde Motivation zum Atemtraining lag auch daran, dass so gut wie keine Fortschritte beim Messen mit dem Respiflo 5000 zu erkennen waren. Erst um die siebente Woche nach der OP, habe ich mal 4.000 ml maximal und 3.500 ml normal geschaft.

Ab der 9. Woche gab es wieder einen Fortschritt beim "maximalen" Volumen 4.500 ml ("normal" unverändert 3.500 ml).

Und ab der 11. Woche dann "maximal" 4.750 ml ("normal" unverändert" 3.500 ml).

Und heute am 86. Tag nach der OP habe ich den Stand von vor der OP erreicht: "maximal" 5.000 ml und "normal" 3.500 ml.

Zwischenzeitlich hatte ich mich auch etwas intensiver mit den Atemtrainern beschäftigt und mir die Gebrauchsanweisungen besorgt. Seit dem weiß ich auch, dass der Respiflo 5000 auch ein Atemtrainer ist, und zwar ein volumenorientierter für die Tiefenatmung und zur Verbesserung des inspiratorischen Volumens und des Atemvermögens.

Ypsi und Respiflo FS sind dagegen floworientiert. Mit dem Ypsi trainiert man sowohl Inspiration als auch Expiration. Der Respiflo FS ist laut Gebrauchsanweisung nur für die Inspiration gedacht (Gefahr der Verkeimung durch feuchtes Mikroklima, das bei Expiration im Gerät entsteht).

Beim Respiflo FS (Tri-Ball) besteht das Ziel laut Anleitung darin, das Einatmen so lange wie möglich aufrechtzuerhalten, um die Lunge komplett (bis in die tiefer liegenden Lungenbereiche) mit Sauerstoff zu durchfluten. Inzwischen schaffe ich über 5 Sekunden mit 3 Kugeln.

Weitere Infos zum Thema Lungentraining bzw. Atemtraining gibt es bei http://www.lungentrainer.de/.

Übersicht der Einträge zu meiner Trichterbrust-OP

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen