Früh um 6 Uhr wieder wecken. Ich glaube für die Tabletten-Einnahme. Außerdem kommt auch die Reinigungskraft um diese Zeit durch. Jedenfalls kann ich aber danach weiterschlafen. Um 7:30 Uhr kam die Schwester und meinte, dass der OP-Plan zwar noch nicht feststehe, aber die OP heute mit Sicherheit stattfinden wird, weil ein OP-Saal mehr zur Verfügung stehen wird. Gegen ca. 9 Uhr war es dann soweit. Da man nach der Trichterbrust-OP in der Regel auf eine Aufwachstation (Intermediate Care IMC) kommt, packt man dafür rechtzeitig vorher einen extra Beutel mit einigen Sachen (weitere Infos zur IMC unter sonstige Klinikinfos). Die restlichen Sachen kommen in den mitgebrachten Koffer bzw. Reisetasche und werden in der Zeit auf der Kinderchirurgie-Station verschlossen aufbewaht.
Wenn es zur OP losgeht, wird man mit seinem Bett, dass man auch später auf den anderen Stationen wiederbekommen wird, zum OP-Saal gefahren. Dort wird man dann auf eine OP-Liege umgelagert. Anschließend gehts zur Anästhesie. Da ich mich, wie viele Trichterbrust-OP-Patienten, auch bei der post-operativen Schmerzbehandlung für eine Peridualanästhsie entschieden habe, wurde ein entsprechender Katheter im Rücken eingesetzt. Dann wurde noch die Atemmaske angehalten, aus der ich ein paar Atemzüge nehmen sollte und das wars dann auch schon, was ich noch mitbekommen habe...
Die OP hat wohl ca. 3,5h gedauert. Zwischen 15 und 16 Uhr bin ich auf der Aufwachstation aufgewacht. Wenn ich mich nicht bewegt habe, ging es mir besser als am Tag vorher durch den Wasser- und Essensentzug, also keine Kopfschmerzen, keine Übelkeit, klar im Kopf, gesunder Appetit. Aber irgendwie hat der PDK scheinbar nicht richtig funktioniert. Die Anästhestin hat die Reizempfindlichkeit mit ihrem Eisbeutel geprüft. Es gab keine Stelle auf der Brust, an der ich den Kältereiz nicht gespürt hätte. Trotzdem hatte ich wie gesagt in Ruhe keine Schmerzen, nur bei Bewegungen, und dann auch durchaus erträglich. Das fand ich doch schon sehr beeindruckend.
Die Anästhesitin war wirklich sehr bemüht und nach ca. 20 min war die Medikation umgestellt, so dass ich auch bei langsamen Bewegungen keine größeren Schmerzen hatte. Im Nachhinein habe ich das so verstanden, dass die Medikation doch nicht umgestellt wurde, sondern das Wirk-Depot des PDK manuell mit einer Spritze nachgefüllt wurde, weil die Pumpe des PDK das nicht geschafft hat. Bei meinem Zimmernachbarn war genau das gleich Phänomen. Eine mögliche Erklärung wäre ein erhöhter Liquordruck gegen den die Pumpe nicht richtig ankommt. Und bei meinem Zimmernachbarn würde auch seine Größe von 2,06m problematisch sein können. Ganz unabhängig davon, woran es jetzt genau liegt, zeigt das doch, dass ein PDK leider auch noch nicht perfekt funktioniert.
Wenn der PDK nur für einen relativ schmalen Bereich wirkt, hat das wohl den Vorteil, dass die Blase nicht betroffen ist. Das heißt ich brauchte keinen Blasenkatheter und konnte die Ente benutzen.
In Ruhe war ich absolut schmerzfrei und auch meine Atemübungen konnte ich schon langsam ohne größere Schmerzen anfangen. Von der erfreulichen Schmerzfreiheit gab es nur zweimal kurz eine Ausnahme. Bei einer bestimmten Bewegung hatte ich mit einem mal ein fast unersträgliches Brennen vermutlich an der Stelle, wo der Bügel befestigt ist. Der Schmerz dauerte zum Glück nur ca. 5 Sekunden. Das hatte ich im Laufe des Tages zum Glück nur zweimal.
Zum Abendbrot hatte ich normalen Appetit. D.h. ich war erstmal rundrum zufrieden, die OP so gut überstanden zu haben.
Vor der OP hatte ich es mir ziemlich schwierig vorgestellt, später dann notgedrungen immer auf dem Rücken liegen zu müssen. Das hat sich aber als viel einfacher als gedacht herausgestellt. Ich verspührte überhaupt nicht den Drang, mich umdrehen zu müssen. Zwar habe ich die Nacht nicht durchgeschlafen, aber trotzdem bin ich morgens doch relativ ausgeschlafen und ausgeruht.
Übersicht der Einträge zu meiner Trichterbrust-OP
Super danke für die Infos über die Op, bin am überlegen wegen einer Brustvergrößerung
AntwortenLöschenbzw. meine Frau :D
Liebe Grüße