Donnerstag, 28. Oktober 2010

Tag 6 nach meiner Trichterbrust-OP

Zusammen mit der Anästhesistin sind wir zum Schluss gekommen, dass der PDK nichts mehr bringt (und auch schon vorher aus unerklärlichen Gründen nicht so funktioniert hat, wie er sollte). Die Ärztin hat den PDK dann gleich an Ort und Stelle entfernt.

Außerdem sollten heute auch noch die beiden verblieben Drainagen entfernt werden.
Also die kleinen Unterdruck-Drainagen (die Saugdrainagen mit den ausnahmsweise kiloschweren Akkupumpen wurde bereits vorher entfernt). Da dies bis zum Mittag noch nicht erfolgt war, fragte ich vorsichtshalber bei einer Schwester, ob das denn jetzt während der Mittagszeit noch etwas werden wird, sonst würde ich zur Cafeteria gehen. Antwort: das ist kein Problem, da die Ärzte zur Zeit sowie alle Hände voll auf der Rettungsstelle zu tun haben. Kaum war ich wieder zurück, wollte mich eine andere Schwester erstmal "zur Rede stellen" und hat mir mitgeteilt, dass wegen meiner Schuld nun die Drainagen erst am nächsten Tag entfernt werden könnten. Da ich mich aber ordnungsgemäß abgemeldet hatte, ging sie nochmal zurück zur Ärztin. Es sollte dann doch noch heute klappen. Die Ärztin konnte es sich dann aber auch nicht verkneifen, erst eine indirekte Andeutung und dann einen direkten Vorwurf zu meinem Verschwinden zu machen. Abgesehen davon, dass sie mit ihrem Vorwurf, mir die Schuld zu geben, völlig falsch lag, fand ich es auch absolut unprofessionell das hinterher noch lange nachzutragen. Aber das beste kommt noch:

Es sollen also die kleinen Drainagen gezogen werden. Ich lege mich im Behandlungsraum auf die Liege. Alles wird soweit vorbereitet. Ein Messer ist auch mit von der Partie. Die Drainage-Schläuche sind richtig an die Haut angenäht. Diese Naht muss also getrennt werden. Die Schwester soll auch eine der beiden Drainagen ziehen. Sie fragt noch, mehr rhetorisch, ob das sein muss. Dann ist soweit, beide fassen an den Drainage-Schläuchen an. Die Ärztin gibt mir Atemkommandos. Und die Schläuche, d.h. genauer gesagt ein Schlauch wird herausgezogen. Die Schwester wirft "geistesgegenwärtig" folgende Worte in die Runde: die sollten wohl gleichzeitig gezogen werden. Also nochmal Atemkommandos und die Schwester zieht, aber sie sagt es geht nicht. Die Ärztin: richtig ziehen. Mit vereinten Kräften gings dann. Die letzte Drainage war auch draußen. Schmerzmäßig war es überhaupt nicht schlimm. Und vom Spassfaktor kaum noch zu übertreffen.

Im Ergebnis habe ich heute am 6. Tag nach der OP keine Drainagen und keinen PDK mehr. Nur noch eine Kanüle (in der rechten Armbeuge) für gelegentliche Antibiose-Fusionen.

Nachmittags hatte ich dann leider wieder für einige Stunden starke Kopfschmerzen. Die sind so stark, dass ich mich nicht nur hinlegen muss, sondern es sogar vorziehe, zusammengekauert auf der Seite zu liegen. Ich liege als erstmals nicht mehr nur auf dem Rücken sondern auch auf der Seite.
Zum Glück sind die Kopfschmerzen gegen Abend komplett verflogen. Seit ca. 18 Uhr geht es mir richtig gut.

Übersicht der Einträge zu meiner Trichterbrust-OP

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