Pectus Bar ist die englische Bezeichnung für den Metallbügel. Und Lorenz,
genauer W. Lorenz Surgical Inc. (jetzt Biomet Microfixation) hieß die Firma, mit der Prof. Donald Nuss die neue Operationstechnik entwickelt hat: Minimally Invasive Repair of Pectus Excavatum (MIRPE) oder auch: Nuss-OP.
Mein Bügel ist aus Titan und mit 17 Zoll bzw. 43,2 cm, die längste lieferbare Version des Herstellers Biomet bzw. Lorenz.
Wie man auf dem Röntgenbild ganz gut erkennen kann, geht der Bügel links seitlich um den Rumpf bis zum Rücken herum.
Mein Bügel - Lorenz Pectus Bar |
demonstrierte Lage des Pectus Bar |
Dass der Bügel um den Rumpf bis zum Rücken geht, ist keineswegs immer der Fall. Manchmal geht er nur bis zu den Seiten (siehe Röntgenbild bei kidsdoc.at) und manchmal liegt der Bügel auch nur vorne auf den Rippen auf (siehe Röntgenbild bei charite.de).
Aus rein mechanischen Gründen erscheint mir die mehr gebogene Variante des Bügelendes deutlich stabiler zu sein als die, bei der der Bügel an den Seiten endet. Denn wenn der Bügel an den Seiten endet, ist das praktisch der Drehpunkt zum Kippen.
Bei der Variante, bei der der Bügel nur vorne aufliegt, scheint mir das Kippen des Bügels auch eher unwahrscheinlich. Allerdings: je kleiner der Bügel, um so mehr Platz zum Verrutschen hat er.
Ob sich die verschiedenen Varianten tatsächlich im Verschieben und Kippen des Bügels unterscheiden, weiß ich natürlich nicht. Und ich weiß auch nicht, ob die genannten Varienten der Bügelenden typisch für die betreffenden Operateure sind.
Vielleicht ist die "üppige" Bügelform auf der linken Seite auch mit ein Grund dafür, dass es dort bei mir so "beulig" aussieht. Zwar gab es links anfangs unzweifelhaft eine deutliche Schwellung, die auch ohne Bügel zu einer Beule geführt hätte. Bei der Beule, die jetzt (nach 2 Monaten) noch zu sehen ist, kann ich das nur sehr schwer sagen, ob diese eventuell noch an einer Schwellung oder aber auch am Bügelende liegt.
Abgesehen von dieser optischen Beeinträchtigung, habe ich links keinerlei Schmerzen (bis auf Tag 14 bis 23) oder Beeinträchtigungen. Auch bei Klimmzügen, die ja u.a. die Rückmuskulatur beanspruchen, stört an der Seite nichts.
Auf der rechten Seite geht der Bügel augenscheinlich nicht so weit. Und das rechte Bügelende läßt sich auch nur schwer ertasten bzw. erfühlen. Im vorderen Brustkorbbereich (jeweils rechts und links seitlich neben dem Brustbein) kann ich den Bügel auch wieder deutlich ertasten, rechts besser als links. Ich weiß also genau, wo er sich befindet. Das nimmt dem komischen Gefühl des "kippenden bzw. verrutschten" Bügels etwas den Schrecken, wenn man sich selbst davon überzeugen kann, dass der Bügel immer noch da ist, wo er vermutlich hingehört und schon immer war.
Diese komische Gefühl, dass sich irgendwas, irgendwie im Brustkorb bewegt bzw. verschiebt, liegt vermutlich daran, dass sich das Gewebe um den Bügel herum entsprechend bewegt. Auf trichterbrustinfo.de wurde ein interessanter youtube-link gepostet. In dem Video kann man gut erkennen, wie der Bügel eingebaut ist und dass er sich teilweise in einem "Hohlraum" bzw. Zwischenraum befindet (auch wenn die "Druckluft" nach der OP natürlich wieder abgelassen wird). D.h. das Gewebe um den Bügel herum ist beweglich und verschieblich. Das war mir vorher zwar auch schon irgendwie klar, aber so wirds nochmal deutlicher. Allerdings weiß ich nicht, ob das so auch bei meiner OP gemacht wurde.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen